Reframe your Journey 

Wie nachhaltig bist du unterwegs?

Fragt Dich unsere Kampagne Reframe Your Journey. Ein Aufruf zur Reflektion der eigenen Mobilität, aber nicht nur. Die Frage ist zweideutig und ruft die BürgerInnen dazu auf, ihre “Nachhaltigkeits-Reise” zu hinterfragen. Wo besteht Potential zur Verbesserung? Welche Werte habe ich bereits internalisiert und welche gilt es zu vertiefen? 

SÜDTIROL – PROVINZ BOZEN

Protect Our Winters Italy (abgk. POW IT), eine internationale ehrenamtliche Organisation, hat es sich zum Ziel gesetzt, jede/n Einzelne/n dort abzuholen, wo sie/er gerade steht. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir es schaffen, die Erderwärmung zu begrenzen, indem wir den Ausstoß von Treibhausgasen bewusst senken.

Unsere Mobilität spielt dabei eine entscheidende Rolle. Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und die finanziellen Anreize bei steigendem Kilometerstand des Südtirol Pass, sowie die staatlichen Förderung für E-Bikes ermöglichen es den Individuen ihren ökologischen Fußabdruck nachhaltig zu minimieren.

“Aber die Anbindung ist schlecht und abends weiß ich nicht, wie lange der Dienst garantiert wird. Außerdem komme ich sowieso nicht auf den Mindest-Kilometerpreis, da ich die Öffis zu wenig nutze.”

Guter Einwand, aber: sieht man sich die Alltags- und Tourismus-Mobilität  an, wird schnell klar, es muss etwas geschehen. Einer der größten Emittenten von Treibhausgasen in Südtirol ist laut Eurac Research nach wie vor der Verkehr mit 44%, gefolgt von der Wärmeproduktion (36%) und der Landwirtschaft (18%). Auf ähnliche Werte kommt das Emissionskataster (Cemin & Antonacci, 2020), welchen die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz und das Amt für Luft und Lärm in Auftrag gegeben hat. 

Mit diesen Zahlen vor Augen verweist POW IT auf den digitalen Stammtisch, der im Juni 2020 gemeinsam mit der Basis Vinschgau zum Thema “Stabil Mobil” organisiert wurde (Details hier nachzulesen). Harald Reiterer, Verantwortlicher der Green Mobility, betonte die Dringlichkeit den Verkehr zu vermeiden, zu verlagern und zu verbessern, bezieht sich dabei auf die Roadmap Smart Alpine Mobility des Frauenhoferinstituts (Riedl et. al, 2013), welches Handlungsempfehlungen für Land, Kommunen und Wirtschaft aufzeigt. POW möchte daran erinnern, dass bereits seit vielen Jahren wissenschaftliche Akteure dahingehend aufrufen, den Klimawandel und seine Folgen ernst zu nehmen. Die Empfehlungen sind leere Worte, wenn diese nicht umgesetzt werden. 

 

Daher fordern wir erneut: REFRAME YOUR JOURNEY!

Wenn jeder seine eigene Nachhaltigkeits-Journey hinterfrägt, fällt einem selbst schnell auf, dass es Verbesserungspotential gibt. Könnte man das Fahrrad dem Auto vorziehen? Mitfahrgemeinschaften bilden? Den ÖPNV häufiger nutzen oder überhaupt als Option wahrnehmen? 

POW IT ruft alle dazu auf, die öffentlichen Verkehrsmittel nicht als eine Form von Verzicht, sondern als tolle Möglichkeit zu sehen, für die zukünftigen Generationen eine lebhafte Welt zu hinterlassen. Sollten die Treibhausgasemissionen nämlich nicht sinken, wird ein Temperaturanstieg  der durchschnittlichen Sommertemperaturen bis zu  5 °C erwartet. Gehen wir jedoch davon aus, dass wir es schaffen, die Emissionen ab 2040 zu senken, so steigen die durchschnittlichen Sommertemperaturen um weniger als 2 °C  und verhelfen uns, das Unumkehrbare zu verhindern (Zebisch et. al., 2018).

Um die Lebensqualität auch für kommende Generationen aufrecht zu erhalten, sowie den Lebensraum für Flora und Fauna erhalten zu können, empfiehlt es sich nicht nur das Mobilitätsverhalten zu hinterfragen, sondern auch die alltäglichen Konsumgewohnheiten. 

Südtirol stößt zwar im Bereich der Industrie verhältnismäßig wenig aus, jedoch werden Produkte wie Kleidung, elektronische Geräte sowie viele Lebensmittel aus dem Ausland bezogen. Diese sogenannten „grauen Emissionen“ entstehen daher durch unsere rege Nachfrage außerhalb der Provinzgrenzen. Folgt man den Berechnungen der KlimaHaus Agentur fallen pro SüdtirolerIn jährlich etwa 7,5 Tonnen CO2 Äquivalent an. 

 

 

WIE KANN MAN DIESE ENORME ZAHL DRÜCKEN?

GANZ EINFACH.

Wenn sich jede/r von uns sich fragt: wie nachhaltig bin ich unterwegs? Was kann ich in verschiedensten Bereichen tun, um Emissionen zu reduzieren?

POW IT punktiert auf regionale Wertschöpfung: Repariert eure elektronischen Geräte bei eurem Elektroniker, kauft beim Tante Emma Laden um die Ecke, vermeidet Fleischkonsum (bzw. reduziert den Konsum tierischer Lebensmittel) und kauft im nächsten Second Hand Geschäft eure Kleidung. Fast Fashion war genauso gestern wie das Statussymbol Auto.

GO ELECTRIC

Bei der Green Mobility kannst du dir Informationen zu möglichen Förderbeiträgen einholen. Sei es für Privatpersonen als auch für Betriebe! 

Hier findest du die Infos.

Ernähre dich regional und biologisch

Hier findest du eine Auswahl der Wochenmärkte in Südtirol.

Hier sind alle Bauernmärkte Südtirols gelistet.

Hier findest du hingegen die Farmluencer Südtirols! Eine handvoll Pioniere die einen neuen Weg in Sachen Landwirtschaft eingeschlagen haben. Unterstütze sie durch deine Kaufkraft.

FAST FASHION WAR GESTERN

Repariere, recycle & upcycle

Reframe Your Journey zu deutsch: betrachte deine Reise aus einem anderen Blickwinkel.

Denke an Morgen, denke an deine Kindeskinder. 

Werde Dir deiner Handlungen bewusst und verändere, wenn nötig, deine Verhaltensmuster.

Nur gemeinsam sind wir stark.

Literatur:
Zebisch, M., Vaccaro, R., Niedrist, G., Schneiderbauer, S., Streifeneder, T., Weiß, M., … Bergonzi, V. (2018). Klimareport – Südtirol 2018. Eurac Research.
Riedl, M., Francia, G., Krause, D., Ernst, T., & Wagner, S. (2013). Smart Alpine Mobility Roadmap und strategischer Leitfaden für das Projekt Green Mobility des Landes Südtirol. Fraunhofer Italia Research – Innovation Engineering Center.
Cemin, A., & Antonacci, G. (2020). Das Emissionskataster Inhaltsverzeichnis. Landesagentur Für Umwelt Und Klimaschutz Amt Für Luft Und Lärm.

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